Rosenheim – Der Wettergott scheint ein regelrechter American Football Fan zu sein. Wie sonst lässt es sich erklären das pünktlich zum Kick-Off der Regen seine vorbeugend kühlende Wirkung einstellte und die Sonne in ihrer angenehmsten Form über dem Rosenheim Rebels Superdome erstrahlte. An diesem Sonntag reisten die bereits in der Vorrunde spannend besiegten Allgäu Comets II aus dem schwäbischen Kempten an um die ihrerseits noch offene Rechnung zu begleichen. Die immer interessanter anzusehenden Comets II schienen sich mal um mal zu verbessern. Mit neuerem, erfahrenerem und besserem Trainerstab und Unterstützung aus der ersten Mannschaft aus der GFL, wurde hier an beachtlichen Schrauben gedreht. Dieses Mal konnten sich die Innstädter nicht wie gewohnt auf Videomaterial von vergangenen Spielen verlassen sondern mussten sich wohl oder übel auf das was da kommen möge so gut es geht vorbereiten. Mit Ehrfurcht aber mit Freude wurden die weit angereisten Gäste am Campus des SB DJK Rosenheim e.V. empfangen und man schaltete fortan auf „Game-Modus“. Beide Teams wirkten ausgeglichen stark und man war brennend heiß auf den bevorstehenden Kick-Off.
Um 15:00 Uhr war es dann soweit und die in bestem Footballwetter schwelgenden Fans der Rosenheimer Leistungssportler genossen den Start in das wohl am schönsten anzusehendste Spiel der Liga. Beide Mannschaften verschenkten nichts, kämpften mit aller Härte, gaben alles und kämpften äußerst ehrgeizig um jedes einzelne Yard. Sehr angenehm für Spieler, Trainer und Fans war die Einstellung, die Professionalität und die Sympathie unter den Spielern und Gegnern. Man könnte sagen es kam zu dem fairsten und angenehmsten Spiel der bisherigen Liga. Gegenseitiges Abklatschen, sportliche Kommentare und ein selten erlebtes Miteinander auf dem kompletten Platz des Superdomes zeigen jedem Anwesenden was echtes American Football bedeuten kann. Auch sportlich war alles geboten was es in diesem Sport zu sehen gibt. Schöne Touchdowns, einige Big-Plays, spektakuläre Interceptions, hart erkämpfte Fumbles, Filmreife Läufe und endlos erscheinende Pässe. Die Vorbereitungen der Platzherren in grün, trugen jedoch die besseren Früchte und so verabschiedeten sich beide Teams mit einem Zwischenstand von 26:06 in die Halbzeitpause.
Für eine Verschnaufpause bei Burger und Getränke war jedoch in der Pause kaum Zeit. Das Cheerleader Squad der Rebels Roses füllte die Halbzeit mit einer akrobatisch- choreografischen Halftime Show, die bereits im vergangenem Rosenheimer Stadtfest große Augen und offene Münder hinterließ. Unter Applaus räumten die Jungs und Mädchen der Roses nun wieder das Feld und überließen es, den von der Halbzeitansprache des Headcoaches motivierten Spielern der Rebels.
Und die zogen den Sack der Kemptner enger und enger zu. Aber von aufgeben oder resignieren war seitens der Comets keine Spur. Im Gegenteil. Man drückte, zerrte und kämpfte als wäre man im alles entscheidenden Endspiel der Liga. Buchstäblich bis zur letzten Sekunde glänzte das Spiel mit sportlichen Glanzleistungen auf beiden Seiten. Jedoch lag das Momentum des Spielgeschehens überwiegend in den Händen der Rebellen die immer wieder durch die gegnerische Defense brachen und mit spektakulären Plays die Endzone der Allgäuer erreichten. Die physisch stabile Offense der Gastmannschaft machte es der Rosenheimer Verteidigung bis zuletzt nicht gerade leicht, jedoch reichte es leider nicht für einen Anschluß an den Punktevorsprung der Rebels.
Mit einem Endstand von 53:18 endete dieses sagenhafte Aufeinendertreffen der letztjährigen Rivalen und die Rosenheim Rebels konnten mit diesem Sieg wieder die Führung in der Tabelle der Landesliga Süd 2019 einnehmen. Sie kommen somit den Play- Offs immer näher. Kann man es schon wagen daran zu denken? Immerhin sind die Rebels das erste Jahr in der Landesliga und haben ihren schwersten Brocken noch vor sich.
Kommenden Sonntag, den 21.07. ist es Zeit für den Liga- Showdown. Das Derby zwischen den Liga-Neulingen aus Rosenheim und den Landesliga Platzhirschen aus Bad Tölz, den Capricorns. Diese konnten im ersten Spiel der Saison 2019 äußerst knapp geschlagen werden und stellen den Rebels die größte Hürde des Jahres dar. Zur Unterstützung im Peter-Freisl Dome können unsere städtischen Helden in grüner Rüstung, lautstarke Anfeuerungsrufe an der heimischen Seitenlinie nun bestens gebrauchen